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  Das Leben von Imam Musa al-Kazim
 

Das Leben von Imam Musa al-Kazim (ع)

Geboren in Medina am 7. Safar 128 Hijri (745 AD). Martyrium im Irak in Bagdad am 25. Rajab 183 Hijri (799 AD). Zeit des Imamats betrug 35 Jahre.

Imam Musa al-Kazim (ع) wurde während der Machtkämpfe zwischen den Umayadan und Abbasiden geboren. Er war erst vier Jahre alt, als Abul Abbas „Saffah“, „der Blutvergießer“, als erster Abbasidenkalif den Thron besetzte. Er unterstand zwanzig Jahre lang der Autorität seines Vaters, der zehn Jahre vor dem Ende Mansurs langer Herrschaft das Martyrium fand. Das Imamat des siebten Imam dauerte während der zehn verbliebenen Jahre Mansurs Herrschaft und auch während den zehn Jahren der Herrschaft von Mahdi, sowie ein Jahr und einige Monate von Hadis Herrschaft und zwölf Jahre der Herrschaft Harun al-Rashids an. Er war somit fünfunddreißig Jahre Imam. Im Gegensatz zu den anderen elf Imamen war seine Zeit des Imamats am längsten.

Mit sechs Brüdern und neun Schwestern wuchs Imam Musa (ع) in einer Großfamilie auf. Ismail, sein ältester Bruder, verstarb in jungen Jahren und Musa wurde durch göttliche Vorsehung als Imam nach seinem Vater bestimmt. Es gab unter den Anhängern des sechsten Imam (ع) jene, die glaubten, dass das Imamat vererbt werden würde und somit der älteste Sohn des sechsten Imam sein Nachfolger sein müsse. Sie missverstanden das Prinzip des Imamat völlig, da dieses weder vererbbar noch obligatorisch für irgendeine Person ist. Es ist göttlich bestimmt und der Imam gibt den Namen des nächsten Imam an seinem Totenbett bekannt.

Die Abbasidenkalifen waren immer gegen diese ausgeprägte Quelle des Imamat alarmiert und unser siebter Imam war sich stets dieser Gefahr bewusst. Die Kalifen waren immer wachsam irgendeine wirkliche oder scheinbare Treulosigkeit des Imam oder seiner Anhänger zu entdecken und sie sofort unter Arrest zu stellen. Diese natürliche Besorgnis aber schien keineswegs sein Leben als Imam zu stören. Er fuhr damit fort die quranischen Lehren, wie sein Vater Imam Jaafar as-Sadiq (ع) durch die islamischen Schulen, die in Medina während des Lebens des fünften Imam eröffnet wurden, zu verbreiten.

Ibn Khalikan berichtete, dass Kalif Mansur in einem Traum Imam Ali (ع) sah. Mansur ließ seinen Lieblingsgefährten Ibn Younus in der Nacht rufen und erzählte ihm von seinem Traum. Dann sagte er: "Hol Musa al-Kazim hier her." Imam Musa al-Kazim (ع) wurde den ganzen Weg von Medina nach Bagdad geholt. Als er ankam, umarmte Mansur ihn und sagte: „Abul Hassan, ich habe in einem Traum Ali Ibn Abi Talib (ع) gesehen, der einen quranischen Vers rezitierte. Versichere mir, dass Du weder gegen mich noch meine Kinder revoltieren wirst!“, der Imam antwortete: „Bei Allah (swt), so eine Absicht habe ich nicht.“ Der Kalif gab ihm daraufhin tausend Dinar und deportierte ihn zurück zu seiner Familie nach Medina.

Diese Begebenheit lehrt uns, wie sehr die Abbasidenkalifen von den Imamen der Ahl-ul-Bayt (ع) Angst hatten, dass sie trotz Mangel an Beweisen irgendeines Aufstandes gegen ihre weltliche Macht, sie nicht in Ruhe ließen. Öfters wurden die Imame von Medina geholt, in Bagdad unter Hausarrest gestellt oder ins Gefängnis unter den strengsten Bedingungen geworfen. Aber es war der großartige göttliche Charakter der Imame, mit dem sie auch die schlimmsten Bedingungen aushielten. Wegen dieser ungewissen Zeiten sagte der Imam (ع):

“Wie niederträchtig diese Welt zu den Menschen ist, außer wenn Gott ihnen Freude gibt; und wie großartig ist dieses Leben, wenn Gott ihnen nicht zürnt.Totale Unterwerfung unter den Willen Gottes unter allen Umständen.

Es ist weitgehend bekannt, dass Imam Musa al-Kazim Heilkräfte hatte. Als er einmal an einem Haus vorbei ging, hörte er kleine Kinder weinen. Er erkundigte sich, wieso sie weinten. Ihm wurde gesagt, dass sie Waisen waren und ihre Mutter eben verstorben sei und sie nun niemanden hatten, der sich um sie kümmerte. Er betrat das Haus, warf sich zweimal nieder und betete zu Gott, ihr Leben wieder zurückzugeben. Augenblicke später erhob sich die Frau lebend und in bester Gesundheit. Die Menschen, die dies sahen riefen: „Schaut, dass ist Jesus, der Sohn der Maria!“

Harun ar-Rashid besuchte eines Tages Medina. Er ging zur Moschee des Propheten (ص), an dessen Grab und sagte „Mein Salam an Dich, oh Cousin unserer Väter.“ Imam Musa, der ebenfalls dort war, grüßte das Grab mit den Worten: „Mein Salam an Dich, oh unser Großvater.“ Daraufhin ging ar-Rashid verwirrt und wütend fort.

Diese Begebenheit war ausreichend um die Vorladung nach Bagdad durch Ar-Rashid zu erklären. Dort wurde er ins Gefängnis geworfen. Aber nach fast einem Jahr Gefängnisstrafe sah Harun in einem Traum, wie ein abessinischer Sklave mit einem Speer auf ihn zustürmte und ihm zurief Musa al-Kazim freizulassen, andernfalls würde er ihn töten. Harun ließ sofort den Gefängniswärter rufen und ordnete ihm die Befreiung und Aushändigung von dreißigtausend Dirham an den Imam an. Als dieser Mann die Tür des Gefängnisses erreichte, wartete der Imam bereits auf ihn und begrüßte ihn und sagte, wie schnell er schon gekommen sei ihn zu befreien. Der Mann fragte ihn woher er das wusste. Der Imam antwortete: „Ich sah den heiligen Propheten (ص) im Traum, der mir auftrug diese Worte zu sprechen. Dann würde ich freigelassen werden, da ich unschuldig eingesperrt worden bin.“ Der Mann fragte, welche Worte es seien und der Imam erwiderte:

“Oh Du der jede Stimme hörst, Oh Du, der keine Gelegenheit entgehen lässt; Oh Du, der die Knochen mit Fleisch kleidest und der sie nach dem Tod wieder erweckst. Ich flehe Dich an bei Deinen heiligen Namen und jenem großartigen und prächtigen Namen der verschlossen und eng verborgen ist, bei jenem Namen, den kein Geschöpf jemals erfahren soll; Oh Du, der Du bist so sanft und dessen Geduld nichts gleicht;
Oh Du, dessen Wohlwollen niemals endet und nicht aufgezählt werden kann, befreie mich." (Masudi, Uruj Al-Dhahab)

"Also hast Du gesehen, was geschehen ist." Der Gefängniswärter war verblüfft und entließ den Imam (ع) sofort, organisierte eine Eskorte, die ihn nach Medina brachte.

Charakter und Tugenden

Imam Musa al-Kazim (ع) war einer der erhabenen Imame, die Gott zu einem Vorbild der moralischen Vorzüglichkeit gemacht hat. Jedes Mitglied dieser edlen Familie besaß Kardinaltugenden. Natürlich ist einigen Individuen eine besondere Tugend dominant und auffälliger. Der siebte Imam tat sich durch Toleranz und Vergebung hervor, so sehr, dass al-Kazim, der Verdränger des Zornes, zu seinem Titel wurde. Niemals hörte man ihn grob oder rau zu jemandem sprechen. Sogar in den unangenehmsten Situationen wurde er lächelnd und den Schmerz in Würde ertragend gesehen. Dies stand im Einklang mit dem Ausspruch seines Vorfahren Imam Ali (ع), dass der Gläubige seinen Schmerz bis zum Herzen mit einem Lächeln auf den Lippen beschränkt.

Ein Beamter von Medina war eine hartnäckige Quelle der Schikanierung gegenüber dem Imam. Er benutze sogar Beschimpfungen gegen Imam Ali (ع), aber unser siebter Imam wies seine Anhänger immer darauf an, nicht in derselben Weise zu antworten. Als die Redeweise zu grob wurde um toleriert zu werden, fragten die Anhänger des Imam um Erlaubnis, dem Mann dieses zu vergelten. Der Imam besänftigte sie, indem er versprach die Angelegenheit auf seine Weise zu entscheiden.

Seine Anhänger beruhigend ging der Imam zu dem man auf seinem Bauernhof und behandelte ihn mit solch einem edlen Wohlwollen, dass der Mann sich wegen seines Verhaltens schämte und dies nachträglich änderte. Diese Richtlinie mit seinen Anhängern besprechend, fragte der Imam: „War mein Verhalten besser, als die Methoden, die ihr vorgeschlagen hattet?“ Sie räumten ein, dass es gewiss so war. So wandte er die Vorschriften seines Vorfahren Imam Alis (ع) an, die er im Nahjul Balagha aufgezeichnet hat, den Feind mit Wohlwollen zu zähmen, da dies effektiver ist als ihn mit den gleichen Mitteln zu besiegen zu versuchen. Ohne Zweifel erfordert dies ein richtiges Urteil über die Natur deines Gegners. Imam Ali (ع) warnte deshalb davor, diesen Grundsatz bei den Gemeinen und Niederträchtigen anzuwenden, da sie dann dazu ermutigt werden noch mehr Unheil anzurichten.

Den Feind mit Güte zu besiegen erfordert allerdings den Weitblick, den der Imam besaß. Strenge ist nur erlaubt, wenn das kontinuierlich gemeine Verhalten des Feindes Vergeltung oder das Anwenden von Gewalt rechtfertigt. Wenn nicht, ziehen die würdevollen Seelen (Nufus) es vor, mit solchen Leuten lieb umzugehen um so einen triftigen Vorwand gegen den Gegner zu haben und ihm keinen Boden zu lassen um seine Aggressionen zu rechtfertigen.

Dies war üblicherweise die edle und angewandte Methode aller Mitglieder der Ahl-ul-Bayt (ع). Imam Ali (ع) verhielt sich sogar im Totenbett liberal gegenüber Ibn Muljim, der ihm einen tödlichen Hieb nur einen Tag zuvor verpasst hatte. Imam Musa al-Kazim (ع) überschüttete viele seiner Verwandten mit Großzügigkeit, obwohl er wusste, dass einige von ihnen neidisch auf ihn waren und sich mit dem Herrscher der Zeit Harun al-Rashid verschworen hatten.

Was zu seiner letzten Inhaftierung führte, finden wir von Al-Fakhri, dass einige Verwandte von Musa al-Kazim die ihm neideten, falsche Berichte über ihn an Al-Rashid schickten, die besagten: „Die Leute, die ihm die Khums zahlen, oder ein fünftel ihres Besitzes, akzeptieren das Imamat und er ist davor, einen Aufstand gegen dich anzuzetteln.“ Sie berichteten ihm so oft davon, dass es ihn aufwühlte und ängstlich machte. Er gab dem Ankläger etwas Geld, damit er weitere Informationen bringe. Aber durch authentische Überlieferungen wird bestätigt, dass jener Verwandte des Imam nicht das Vergnügen hatte, den Lohn für seine Spionage zu genießen, denn sobald er Medina erreichte, wurde er ernsthaft krank und erlag seiner Krankheit. In jenem Jahr ging Al-Rashid zur Pilgerreise und als er Medina erreichte, ließ er Imam Musa al-Kazim gefangen nehmen und kerkerte ihn in Bagdad unter Aufsicht von al-Sindi Ibn Shahik ein. (Al Fakhri-Ibnul Tiktika)

Die stimmt mit Majlisis Erläuterung in Bihar al-Anwar überein: „Harun nahm ihn von Medina zehn Tage am Ende des Monats Shawaal 177 Hijri. Dann brach Harun mit ihm nach Mekka auf und nahm ihn mit als er nach Basra zurück kehrte und ließ ihn mit Isa im Gefängnis einsperren. Ein Jahr später ungefähr wurde er vom Basra-Gefängnis nach Bagdad gebracht. Dort wurde er eingekerkert und unter Aufsicht des grausamsten Gefängniswärters, al-Sindi, gestellt.“ Majlisi fährt fort, dass der Imam im Kerker das Martyrium fand und auf dem Friedhof der Quraish auf der Südseite Bagdads beigesetzt wurde.

Al-Fakhri fügt hinzu: “Al-Rashid war in Rakka und befahl, dass er hingerichtet werden solle. Dann brachten sie eine Reihe von so genannten ehrbaren Männern nach Karkh um als Leichenbeschauer zu dienen und in der Öffentlichkeit zu bezeugen, dass der Imam (ع) eines natürlichen Todes gestorben war.“

Der Ort, an der er beigesetzt wurde, war ein Friedhof der Quraish. Aber schon bald wurde der Platz zum Pilgerort des Imam. Eine Stadt wuchs um den Friedhof. Der Name der Stadt wurde Kazimiya, die Stadt des Imam Kazim (ع). Eine Schule der Theologie wurde in der Stadt eröffnet, die noch immer Quelle des Lernens für viele Studenten aus aller Welt ist.

[Quelle: http://www.ezsoftech.com/islamic/infallible9a.asp]
 
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